Bis vor einigen Jahren wurde die Fitnessszene noch von einer weit verbreiteten Binsenweisheit beherrscht:
"Um Gewicht zu verlieren, sollte man möglichst nur mit moderater Intensität trainieren, denn nur in diesem Trainingsbereich würde das meiste Fett verbrannt. "
Viele Berater, Personal-Trainer, Mainstream-Zeitschriften usw. hatten offensichtlich noch keine Zeit, schon nicht mehr ganz so neue Forschungsergebnisse zu verfolgen.
Fakt ist, in einem gut strukturiertem Wechsel zwischen intensiver Belastung und Erholungsphase, kommen wir so richtig auf Touren.
Intervalltraining - das Mittel der Wahl um Fett abzubauen
Ursprünglich entwickelt für das Training zur Leistungssteigerung vor allem in der Leichtathletik, wird das so genannte HIIT nun auch für die Fettverbrennung immer populärer. Studien legten dar, dass mit dem sogenannten Hochintensivem Intervalltraining (HIIT) nicht nur sehr viel Energie umgesetzt werden kann. Ein erfreulicher weiterer Effekt lässt die jenigen aufhorchen, die sich schon längst einige Pfunde fortwünschen:
Mit dieser Trainingform schwingt sich auch ihr Fettstoffwechsel zu Höchstleistungen auf.
Hier ein Zitat aus einem Resultat meiner Google-Suche zu diesem Thema:
" In einem Feldversuch mit acht sportlich aktiven Frauen konnte nachgewiesen werden, dass ein Intervalltraining den Fettstoffwechsel um satte 36 Prozent mehr ankurbelt als ein gleich langes Training im Grundlagen-Ausdauerbereich es schafft. In einer anderen Studie, an der 45 Frauen teilnahmen, konnte die Gruppe, die ein intermittierendes Springtraining (8 Sekunden Radsprint / 12 Sekunden Pause) absolvierte, deutlich mehr Fett abbauen als die Gruppe, die im Grundlagen-Ausdauerbereich trainierte. Erklären lässt sich die erstaunliche Effektivität des HIIT vor allem durch den sogenannten Nachbrenn-Effekt: Bei derartig hochintensiven Trainingsformen hält die Fettverbrennung noch Stunden nach Trainingsende an."
Wie führt man ein HIIT durch ?
Im HIIT dreht sich in erster Linie alles darum, das Herz-Kreislaufsystem möglichst lang und intensiv zu belasten. Um uns und unseren Körper aber nicht zu überfordern, gönnt man dem Körper verhältnismässige Pausen zur Erholung. Wichtig ist an dieser Stelle, dass der Körper jedoch nicht Vollständig zur Ruhe kommt.
In diesen - „Intervalle“ genannten - Pausen, die namensgebend für diese Trainingsform sind, kann beispielsweise Laktat abgebaut werden, was eine Übersäuerung der Muskulatur verhindert.
Ein typisches Intervalltraining besteht aus jeweils 4 Minuten Belastung, die mit jeweils 3 Minuten Intervallen im lockeren Grundlagen-Ausdauerbereich alternieren und 4- bis 6-mal wiederholt werden.
Fortgeschrittene schieben in ihren Trainingsplan auch gern eine weiterentwickelte Methode ein. Das sogenannte „Intermittierende Training“, sieht nach 30 Sekunden Belastung 30 Sekunden Intervalle vor, jeweils im 15- bis 20-maligen Wechsel.
Da das HIIT zunehmend als eine sehr effektive Trainingsform zur Fettverbrennung erkannt wird, wird es auch immer häufiger unkritisch propagiert, ohne dass auf die Grenzen und Risiken hingewiesen wird. Daher hier ein paar Regeln zur Beachtung:
*HIIT Training ist nur für gesunde Personen zu empfehlen. Der Organismus wird, wenn auch nur kurzfristig, dicht an seine Grenzen geführt. wer zur Überschätzung neigt, sollte sich also mit einem Arzt beraten.
*Um die effektive Trainingsintensität zu erreichen, bedarf es einer hohen Motivation. Die letzten Minuten der Trainings werden gewöhnlich als extrem hart empfunden. Aber - HIIT gibt es nicht in der Light-Variante. Wer davon ausgeht, das HIIT für sich locker durchziehen zu können, wird keine Erfolge erzielen. Wer nicht bereit ist, das HIIT in seiner vollen Ausprägung auf sich zu nehmen, dem ist mit sanfteren Trainingsformen besser gedient.
*Weil es sich hier um ein sehr hartes und forderndes Training handelt, benötigt der Trainierende viel Regeneration. Mehr als zwei HIIT-Trainingseinheiten pro Woche sind nicht empfehlenswert. Eine sinnvolle Kombination mit anderen, eher moderaten Einheiten vermeidet ein Übertraining.
*Die Zeitdauer eines HIIT wird gerne kürzer dargestellt als es in der Praxis erforderlich ist. Aber es kann nicht klar genug gesagt werden, dass ein HIIT von 20 Minuten wenig Sinn macht. Bedenken sollte man, dass eine mindestens 10-minütige Aufwärmphase, die ja erst in den benötigten Belastungsbereich führt, zwingend ist und das Cool-down etwa dieselbe Zeit erfordert. Wer das nicht beherzigt, riskiert Verletzungen. Zusammen mit dem eigentlichen HITT sollte man für eine Trainings-Einheit etwa 40-45 Minuten einrechnen.
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