Diät-Mythen – Mit diesen sieben Diätlegenden werden Sie garantiert nicht abnehmen!




Menschen, die ihre Massen nachhaltig reduzieren wollen, raunen sich gerne hinter vorgehaltener Hand tolle Tipps zu, mit denen das schlank werden angeblich fast wie von selbst klappen soll. Darunter kann mitunter so mancher echte Volltreffer sein. Doch meistens handelt es sich bei dem angeblichen Geheimwissen um fatale Fehleinschätzungen und falsche Glaubenssätze, die auch davon nicht wahrer oder wirksamer werden, dass sie sich in hartnäckiger Verblendung einer wissenschaftlichen Verifikation erfolgreich entziehen. Tatsächlich hat sich schon so mancher gutgläubige Moppel mit eisernem Willen zum Erfolg an Magerhinweisen aus dem Land der Ernährungsmythen und Modelmärchen gründlich die Zähne ausgebissen. Darum sollen an dieser Stelle die sieben dicksten Hunde unter den zähesten Diätlegenden gnadenlos bloßgestellt werden.

Mythos 1: Dinner Cancelling

Wer ab 20.00 Uhr mit aller Konsequenz die Futterluke schließt, dem soll schon bald ein schlankeres Leben winken. Umgekehrt wollen schon viele davon gehört haben, dass alles, was man am Abend zu sich nimmt, sich am nächsten Morgen doppelt und dreifach auf Hüften und Rippen wieder finden wird. In Wahrheit ist es jedoch eine fette Lüge, dem Abendessen oder dem späten Snack so viel Gewicht anzudichten. Denn es ist nicht die Uhrzeit, die einem vermehrten Fettansatz Vorschub leistet, sondern es sind die überschüssigen Kalorien, die der Stoffwechsel sich für mögliche magere Zeiten auf die hohe Kante legt. Darum wird die Hand voll Erdnüsse oder die Tafel Schokolade oder das Salamibaguette nur dann gefährlich, wenn man deren Brennwert nicht verbraucht. Ganz egal, ob man die Leckerchen bei Tag oder bei Nacht verspeist.

Mythos 2: Öfter mal weniger essen

Viele kleine Imbisse, gut über den Tag verteilt, sollen angeblich für den Schlankstoffwechsel wesentlich besser sein, als drei gehaltvolle Hauptmahlzeiten. Auch dieses gefährliche Gerücht hält sich bemerkenswert hartnäckig. Und leider ist genau das Gegenteil richtig. Denn wer seinem Magen laufend neuen Nachschub zuführt, der lässt auch die Insulinproduktion nicht zur Ruhe kommen. Die Folge ist ein permanent nach Regulierung verlangender Blutzuckerspiegel, der dem Speckantagonisten und Insulingegenspieler Glukagon nicht den Hauch einer Chance zum Fettabbau lässt. In der Tat wäre das Modell einer “Wolfsmahlzeit” deutlich viel versprechender: Man wartet, bis man ordentlich Hunger hat, und stillt diesen dann auf vernünftige Weise mit jenen gesunden Lebensmitteln, auf die man ehrlichen Appetit hat. Nachdem man dann wohl gesättigt ist, verschwendet man für den Rest des Tages keinen weiteren Gedanken mehr an Küche und Esszimmer. Auf diese Weise hat der Magen auch mal seine Ruhe, und das Glukagon kann endlich demonstrieren, was es in Sachen Fettverbrennung so alles drauf hat.

Mythos 3: Carbophobie und Lipophobie

Kohlehydrate sind Kalorienbomben, und Fett macht fett. Wer das glaubt, wird vielleicht selig, aber sehr wahrscheinlich nicht schlank. Denn der internen Nährstoffverwertung ist es im Endeffekt völlig egal, ob überschüssige Kalorien dem Zucker, dem Eiweiß, dem Fett oder dem Alkohol geschuldet sind. Was zuviel ist, hat immer pfundiges Polsterpotenzial. Da macht der Stoffwechsel keine Klassenunterschiede. Darum sollte man weder die Nudel verdammen noch das Fett verteufeln, sondern beides ganz nüchtern auf die jeweilige Verwendungsfähigkeit in einer ausgewogenen individuellen Reduktionsdiät prüfen.


Mythos 4: Kaffee

Kaffee regt an und weckt die Lebensgeister. Und der typisch bittere Geschmack legt sich lähmend auf den ungebetenen Appetit. Da sollte man doch annehmen, dass viel Kaffee trinken auch viel beim Abnehmen hilft. Diese Annahme ist zwar nicht falsch, aber auch nicht praxistauglich. Denn man müsste schon Unmengen des braunen Gebräus in sich hineinpumpen, um dem Stoffwechsel spürbar die Sporen zu geben. Und diese Unmengen müssten zudem noch gänzlich ungezuckert und unbemilcht sein. Denn Kaffee hat nur dann keine Kalorien, wenn er nicht mit Sahne & Co. daherkommt. Dann erhebt sich allerdings das Problem, dass das in Massen anbrandende Koffein die Insulinproduktion ankurbelt. Die Folge sind Unterzuckerungszustände, die Heißhungerattacken auslösen. Kaffee scheidet also, trotz guter Ansätze, als Diätassistent leider aus.
Mythos 5: Das Diät-Universum

Spezielle Reduktionsdiäten sind grundsätzlich keine schlechte Idee. Allerdings muss man dabei jene kompromisslos streichen,
*die ihrer Idee nach ungesund sind,
*zu Mangelzuständen und Unterversorgung führen können,
*nicht prinzipiell für eine lebenslange Einhaltung geeignet sind,
*wertvolle Lebensmittel kategorisch vom Speiseplan verbannen,
*viel zu restriktiv oder zu aufwändig sind,
*alle Kriterien einer “Crash-Diät” erfüllen oder
*direkt in eine Essstörung hineinführen können.

Die paar, die jetzt noch aufzeigen dürfen, kann man auch getrost mal ausprobieren.

Mythos 6: Trennkost

Als menschlicher Verdauungstrakt sollte man direkt schon tödlich beleidigt sein, wenn einem die Fähigkeit abgesprochen wird, Eiweiße und Kohlehydrate zur gleichen Zeit zu verwerten. Und natürlich stimmt das auch nicht. Magen und Darm sind sehr wohl in der Lage, Salzkartoffeln und Seezunge gleichzeitig aufzuschlüsseln. Dennoch schwören viele Menschen auf die Segnungen der Trennkost. Woran liegt das? Die Antwort ist beschämend simpel: Wer sich auf Trennkost setzt, isst plötzlich sehr viel bewusster und verantwortungsvoller, und nimmt deutlich mehr Salat und Gemüse zu sich. Außerdem erzwingt die Trennkost lange Pausen zwischen den Mahlzeiten. Und das ist dann auch schon das ganze Geheimnis.


Mythos 7: Magenknurren

Manche wollen alles auf einmal erreichen, und zwar sofort. Dann kann die selbst bestimmte Nahrungsverknappung fast schon in einen verkappten Hungerstreik ausarten. Leider dankt der Körper dem Abnehmaspiranten diese Selbstkasteiung in Form einer Nulldiät nicht. Denn wer viel zu wenig isst, macht schnell schlapp, wird lustlos und ermüdet leicht. Arbeit und Sport sind nicht mehr zu schaffen, während der Stoffwechsel auf Sparflamme geht und schon mal alles für eine Rache namens JoJo-Effekt vorbereitet. Der Mensch wird dann nicht schlank, sondern krank. Und der Körper lernt, diesen erzwungenen Mangelzustand beim nächsten Anlauf mit noch mehr Behandlungsresistenz abzuwehren. Besser kann man seine Pfunde gar nicht konservieren.


Na super – und was jetzt?
Ein professioneller Ernährungsberater, ein maßgeschneidertes Fitnessprogramm, eine individuellepsychologische und medizinische Unterstützung sowie sehr viel Geduld und Durchhaltewillen können auch in hartnäckigen Fettfällen schlanke Wunder wirken.

( Ein Artikel von http://www.artikelmagazin.de)

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